Hashimoto-Thyreoiditis - 7 Geheimnisse aus der Alternativen Medizin

Kennen Sie Erschöpfung, Müdigkeit, Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme? Zunehmende Antriebslosigkeit, Depression und Ängste. Gewichtszunahme, Haarausfall, brüchige Nägel und trockene Haut? Herzstolpern, hoher Cholesterinspiegel, Zyklusstörungen und Gelenkschmerzen?

 

Unter diesen und weiteren Beschwerden leiden viele der Patient/innen, hauptsächlich Frauen, die von der Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis betroffen sind. Der Leidensweg dieser Erkrankung ist oft lange. Schulmedizinische Hormonersatztherapien können die Beschwerden nur teilweise oder gar nicht beheben, da nur der Hormonmangel, nicht aber die Krankheit an sich therapiert wird. Erfahren Sie in diesem Blog, welche Ursachen wirklich hinter Hashimoto stecken und welche Schritte Sie unternehmen können, um diese zu therapieren.

 

Was passiert im Körper?

Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Autoimmunerkrankung und somit eine Erkrankung des Immunsystems, bei der es zur Bildung von Antikörpern im Blut kommt, welche sich gegen Bestandteile der Schilddrüse richten (TPO-AK, TG-AK, TRAK). Dies ist wichtig zu verstehen, da es sich zunächst nicht um eine Erkrankung der Schilddrüse selbst handelt. Durch die Anti-Körper und die Abwehrprozesse des Immunsystems, kommt es zu einer Entzündungsreaktion an der Schilddrüse. Häufig ist damit eine Verkleinerung oder Zerstörung des Schilddrüsengewebes verbunden, welche im Ultraschall nachweislich sind. Auch Knoten können sich an der Schilddrüse bilden. Hinzu kommt eine Unter- oder Überfunktion des Organs, je nachdem in welcher Phase der Krankheit sich der Körper befindet: Zu Beginn kann es ein Wechsel aus Über- und Unterfunktionssymptomen sein. Später überwiegt die Unterfunktion, da durch die Antikörper wesentliche Teile der Schilddrüse zerstört und nicht mehr funktionsfähig für die Hormonproduktion sind.

 

Der Beginn der Schilddrüsenentzündung ist oft schleichend, sodass die Patienten die Symptome kaum wahrnehmen. Gerne gesellen sich weitere Erkrankungen wie Magen-Darm-Störungen, Glutenintoleranz und Lebererkrankungen oder Autoimmunerkrankungen weiterer Organe hinzu. Spätestens dann richtet sich der Blick auf die Schilddrüse.

 

Hashimoto in der Alternativen Medizin

Darmsanierung

 

Hashimoto ist eine Erkrankung des Immunsystems. Da wesentliche Teile des Immunsystems im Darm angesiedelt sind, spielt der Darm eine entscheidende Rolle an der Steuerung der immunologischen Prozesse des Körpers und den autoimmunen Reaktionen. Auch die Aktivierung der Schilddrüsenhormone (Umwandlung von T4 zu T3) findet im Darm statt. Dies setzt eine gesunde Darmflora voraus. Häufig findet man bei autoimmun erkrankten Personen Dysbiosen im Darm, das sind Ungleichgewichte der Darmflora, die auf Parasiten, Bakterien oder Pilze zurückzuführen sind. Auch Entzündungen der Darmschleimhaut kommen häufig vor. Diese müssen beseitigt werden, um das Immunsystem und die Schilddrüse zu regulieren. Eine einfache Art den Darm zu pflegen ist die Zufuhr von Lakto- und Bifidobakterien in Form von probiotischen Nahrungsergänzungsmitteln. Es lohnt sich aber auch anhand einer laborgestützten Stuhlfloraanalyse nach Entzündungen und einem eventuellen Leaky-Gut Ausschau zu halten. Diese müssen behandelt werden, da sie ursächlich für die Autoimmunerkrankung sein können. Mehr zum Thema Darmgesundheit, und was Sie selbst dafür tun können, erfahren Sie in hier.

 

 

Die Rolle des Glutens

 

Gluten ist ein Eiweißbestandteil des Weizens. Es gibt viele Gerüchte um das Gluten, unter anderem wird dem Klebereiweiß nachgesagt, es könne Autoimmunerkrankungen auslösen - keines davon ist statistisch belegt. Was sich jedoch in der Praxis bestätigt ist, dass ein Glutenverzicht das Befinden der Hashimoto-Patienten deutlich bessert. Viele Betroffene vertragen Gluten nicht gut (werden müde, fühlen sich benebelt, bekommen Bauchschmerzen oder Gelenkprobleme), bzw. fühlen sich unter einer Glutenkarenz sofort besser. Auch hier führen die Erklärungsversuche wieder zum Immunsystem und dem Darm. Das Protein, das im Weizen und allen bei uns üblichen Getreidesorten vorkommt, kann eine bereits vorgeschädigte Darmschleimhaut reizen und zu verstärkten Entzündungsreaktion im Darm, und darüber im gesamten Körper führen, also auch an der Schilddrüse. Außerdem verfügt Gluten über eine ähnliche Molekülstruktur wie die Schilddrüse selbst, weshalb diskutiert wird, ob es damit zu 'Verwechslungen' im Immunsystem kommen kann, sobald das Gluten über einen geschädigten Darm in den Blutkreislauf gelangt und somit das Immunsystem irritiert. Eine Testphase mit Verzicht auf Gluten lohnt sich sicherlich, sollte bei Ihnen Hashimoto diagnostiziert worden sein. Selbst an sich gesunde Menschen fühlen sich unter glutenfrei besser und 'leichter'.  Glutenfreie Alternativen sind Quinoa, Amaranth, Buchweizen, Reis- und Mandelmehle. Auch der Einzelhandel hält immer mehr glutenfreie Waren bereit.

 

 

Chronische Entzündungen, Infektionen und Viren behandeln

 

Wie bei der Glutenintoleranz können chronische Stressfaktoren, die auf das Immunsystem einwirken, zu Fehlfunktionen führen und letztlich Autoimmunerkrankungen verursachen. Solche Immunstressoren können auch chronische virale Belastungen und Infektionen aus der Vergangenheit wie beispielsweise eine Hepatitis C Infektion, der Epstein-Barr Virus, bekannt auch unter dem Pfeifferschen Drüsenfieber, sowie Lyme-Borreliosen durch Zeckenstiche und Schimmelpilzinfektionen sein. Liegen soche Immunstressoren bei Ihnen vor, sollte diesen bei der Behandlung der Autoimmunerkrankung immer oberste Priorität eingeräumt werden.

 

 

Vitamin-D-Mangel

 

Nur wenig wirkt sich auf die Hashimoto-Thyreoidits so negativ aus, wie ein Vitamin-D-Mangel. In modernen Lebensformen fehlen oft Vitamin-D-reiche Lebensmittel wie Leber, Innereien, Schmalz und Meeresfrüchte. Und bekanntermaßen ist auch das Sonnenlicht an der Bildung von Vitamin D beteiligt, doch selbst in sonnigen Regionen leiden die Menschen unter einem Mangel - je weiter nördlich man kommt, desto ausgeprägter. Ein Mangel wird mit zahlreichen Autoimmunerkrankungen in Verbindung gebracht, unter anderem mit Hashimoto. Ein adäquater Vitamin-D-Spiegel trägt dazu bei, das Immunsystem im Gleichgewicht zu halten, sodass es nicht außer Kontrolle gerät. Studien konnten zeigen, dass 90% der Menschen, die an Autoimmunerkrankungen leiden eine genetische Veranlagung zu einer Vitamin D Verwertungsstörung aufweisen. Daher benötigen viele Menschen einfach mehr Vitamin D, um gesund zu bleiben. Der Vitamin D Wert bei Hashimoto Patienten sollte im oberen Drittel des Normbereichs liegen. Wieviel pro Tag substituiert werden sollte, hängt vom Ausgangswert ab. 4.000 bis 5.000 I.E. verordne ich den Patienten meistens, ist der Mangel ausgeprägter, können auch wesentlich höhere Dosen zum Einsatz kommen.

 

 

Wiederherstellung Balance der Geschlechtshormone

 

Bei Frauen weisen Zyklusstörungen (ein verlängerter oder verkürzter Zyklus) Zwischenblutungen, prämenstruelle Probleme oder Unfruchtbarkeit auf eine gestörte Balance der Geschlechtshormone hin. Diese können ursächlich auf die Hashimoto Erkrankung bzw. die Unterfunktion zurückzuführen sein. Ebenso sind starke Schwankungen der Geschlechtshormone aber auch potentielle Auslöser für eine Hashimoto-Thyreoiditis, wenn weitere Risikofaktoren wie erbliche Veranlagung und eine Immunstörung vorliegen. So sind beispielweise Pubertät, Schwangerschaft oder die Wechseljahre, Zeiten mit extremen hormonellen Veränderungen, in welchen die Erkrankung zum Vorschein kommen kann. Problematisch ist dabei jeweils ein Progesteronmangel, der zu einem Defizit der Schilddrüsenhormone fT3 und fT4 führen kann. Aber auch die damit bedingte Östrogendominanz löst Unterfunktionssymptome aus. Wenn Sie einen Zusammenhang zu den Geschlechshormonen vermuten, lassen Sie diese im Speichel bestimmen. Der Speichel eignet sich für diese Art der Untersuchung besser als das Blut.

 

 

Stress reduzieren und Nebennierenleistung wiederherstellen

 

Genauso wie die Geschlechtshormone die Funktion der Schilddrüse beeinflussen, nimmt auch die Nebenniere über die gemeinsame übergeordnete Hormonsteuerung der Hypophyse, Einfluss auf die Schilddrüse. Ist die Nebenniere, u.a. durch Stress erschöpft, versucht die Schilddrüse die fehlende Hormonsyntheseleistung auszugleichen, springt hier ein und wird entsprechend mehr beansprucht. Ebenso muss die Nebenniere mehr arbeiten, wenn die Schilddrüse bereits erschöpft und in der Unterfunktion ist. Dann droht die Erschöpfung der Nebennieren, die sich sehr ungünstig auf das Allgemeinbefinden und die Leistungsfähigkeit auswirken wird. Ungleichgewichte dieser Art müssen ausgeglichen werden. Idealerweise werden die Organe gemeinsam betrachtet und in einer entsprechenden Analyse nach den Ursachen gefahndet. Über eine Untersuchung der Hormone und Neurotransmitter in Speichel, Blut, und Urin kann festgestellt werden, welche der Organe des Hormonsystems Unterstützung benötigen. Die bester Erholung für die Nebennieren ist übrigens ausreichend Schlaf. Seien Sie wenn möglich um 22:00 Uhr im Bett und machen Sie nachmittags eine Pause, wenn Sie müde sind. Reduzierter Kaffeekonsum und eine kohlenhydratarme Ernährung wirken sich günstig auf den Cortisolspiegel aus. Wenn Sie bereits erschöpft sind, ist es unbedingt notwendig, äußere Stressfaktoren zu identifizieren und nach Möglichkeit zu eliminieren. Wenn dies im Moment noch nicht möglich ist, sollten Sie Lösungswege erarbeiten, wie sie besser mit den für Sie kraftraubenden Situationen umgehen können oder darüber nachdenken woher Sie Unterstützung bekommen können.

 

 

Psychische Komponente - Traumen und alte Verletzungen heilen

 

Häufig sind die Stressfaktoren aber auch von emotionaler Art und mit dem Kopf nicht rational zu erfassen. Emotionen können aus vergangenen Belastungen herrühren, die noch nachklingen und Sie in Ihrer aktuellen Lebenssituation beeinflussen. Gibt es wiederkehrende Themen, die Sie belasten? Muster an Wiederholungen, die Sie aus der Vergangenheit kennen oder Situationen, die Sie immer wieder aus der Ruhe bringen? Dies könnten Hinweise darauf sein, dass Traumen beispielsweise aus der Kindheit Ihr Leben noch heute beieinflussen. Hashimoto und Schilddrüsenerkrankungen haben häufig etwas mit der unterdrückten eigenen Kreativität zu tun. Wo können Sie sich selbst nicht leben? Wo nicht zum Ausdruck bringen? Wo hat sich Wut aufgestaut? Für die Heilung der Hashimoto Erkrankung mag es notwendig sein, diese Traumen zu identifizieren und die damit verbundenen Gefühle aus der Vergangenheit zu erlösen. Sind die Gefühle von damals 'zu Ende gefühlt', werden die Wellen und das Echo auf Ihr heutiges Leben kleiner werden - Dinge, die Sie emotional gefangen nehmen, nicht mehr so belastend sein. Und dies entlastet auch den Körper und das Hormonsystem.

 

Weitere Infos und Termine

Quellen:

Datis Kharrazian: Schilddrüsenfunktion und Hashimoto anders behandeln, 2016.