Immer wieder Durchfall - Die 6 besten Tipps

Wiederkehrende Durchfälle sind eines der häufigsten Probleme von Patienten mit Reizdarm. Dabei kann der Durchfall harmlose Ursachen haben, es können aber auch Erreger oder akute Infekte sowie Entzündungen der Darmschleimhaut dahinter stecken. Gerne ist Durchfall auch eine Begleiterscheinung von Aufregung und psychischen Belastungen. Erfahren Sie hier mehr zu den einzelnen Ursachen von Durchfall und was Sie selbst dagegen tun können.


1. Akuten Magen-Darminfekt ausschließen

 

Hinter Durchfällen können Magen-Darm Infekte durch verschiedenste Erreger stecken - die häufigsten davon sind harmlos. Akute Infekte sind dadurch gekennzeichnet, dass es zu kurzzeitigen, sehr heftigen Durchfällen von etwa zwei bis drei Tagen kommt. Der Körper sorgt in dieser Zeit dafür, die Keime sofort wieder auszuspülen. Häufig sind die Durchfälle verbunden mit Bauchkrämpfen und einem körperlichen Schwächegefühl. Man fühlt sich schwach und kränklich. Es schmeckt kein Essen. So schnell wie diese Durchfälle beginnen, so schnell sollten sie dann auch wieder vergehen. In diesen Fällen ist meist keine speziellere Behandlung von Nöten - vorausgesetzt die Durchfälle verschwinden von alleine wieder. Tritt nach drei Tagen keine Besserung auf, oder kommt hohes Fieber und sehr schlechtes Allgemeinbefinden hinzu, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. 

Ansonsten kann mit beruhigenden Magen-Darm Tees z.B. aus Kamille, Probiotika (2 x täglich), Präparaten aus Aktivkohle, Heilerde, Trockenhefe oder Zeolith unterstützt werden, um den Darm schneller wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Viel Trinken und etwas Ruhe, sowie eine warme Bettflasche auf den Bauch tun gut!

 

 

2. Darmflora aufbauen

 

Wer häufiger unter derartigen Magen-Darm-Infekten leidet, hat vermutlich eine geschwächte Darmflora. Die Abwehr aus guten Darmbakterien ist in diesen Fällen vermindert, Erreger finden schneller Zugang und die Person wird anfälliger für Magen-Darm Probleme. Nicht selten ist ein harmloser Infekt dann Ausgangpunkt für weitere und anhaltende Darmprobleme aus Stuhlunregelmäßigkeiten, Blähungen und Bauchschmerzen, auch über die Dauer des Infekts hinaus, jedoch mit weniger Heftigkeit. Häufig tritt ein Wechsel aus Verstopfung und Durchfall, weichen Stühlen und Bauchschmerzen auf. Eine geschwächte Darmflora bedeutet, dass die Anzahl der guten Bakterienkulturen im Darm (das sogenannte Mikrobiom), die einen Teil des Immunsystems und der Abwehr ausmachen, nicht mehr ausreichend hoch ist. Gründe dafür sind vielfältig, unter anderem spielt die Einnahme von Medikamente wie zum Beispiel Antibiotika eine entscheidende Rolle. Die Anzahl der guten, im Darm lebenden Bakteriengattungen wird dadurch stark vermindert und es können sich andere weniger gute Bakterien und viele weitere Keime leichter im Darm ansiedeln.

Bestehen die Probleme erst seit kürzerer Zeit, kann man hier sehr gut mit einer Kombination aus Probiotika und Präbiotika unterstützen und die Darmflora wieder aufbauen. Gegen Erreger helfen ätherische Pflanzenextrakte wie Rosmarien, Basilikum, Lavendel oder Knoblauch. Bestehen die Probleme schon länger oder will man genauen Aufschluss über die Zusammensetzung der Darmflora, dann ergeben Stuhlanalysen in naturheilkundlich orientierten Fachlabors die notwendigen Details.

 

 

3. Entzündete Darmschleimhaut behandeln (Leaky-Gut)

 

Wer langfristig unter wiederholten Durchfällen, Stuhlunregelmäßigkeiten und Schmerzen leidet, sollte ein Leaky-Gut-Syndrom, den sogenannten durchlässigen Darm ausschließen lassen. In diesen Fällen sind die Schleimhäute des Darms entzündet. Dies hat zur Folge, dass die Schutzfunktion der Schleimhäute gegenüber körperfremden Stoffen nicht mehr ausreichend aufrecht erhalten wird. Es kommt zu Lücken in den Schleimhäuten. Dadurch gelangen Stoffe aus dem Darm in den Blutkreislauf, welche dafür in dieser Form nicht vorgesehen sind (z.B. Lebensmittelbestandteile und Allergene). Die Folge sind Bauchprobleme aller Art. Hinzu kommen können Lebensmittelunverträglichkeiten und Allergien, Schmerzen und Abgeschlagenheit. Diagnostisch feststellen kann man ein Leaky-Gut ausschließlich durch Blut- oder Stuhltests in naturheilkundlich orientierten Praxen.

Zur Behandlung können alternativ-medizinische Mittel und Anwendungen kombiniert werden. Ziel ist es, eine etwaige Entzündung zu behandeln und die Lücken in der Schleimhaut wieder abzudichten. Neben der Pflege der Darmflora (s.o.) ist auch der morgendliche Genuss von Brühe zum Frühstück ein Heilmittel gegen Darmschleimhautentzündungen. Auch Grüner Tee und Kamille lindern Entzündungen und beruhigen bei Schmerzen. Neben Eigenmaßnahmen ist jedoch die fachkundige Therapie des Leaky-Gut-Syndroms empfehlenswert.

 

 

4. Lebensmittelunverträglichkeiten identifizieren

 

Eine der häufigsten Ursachen für wiederkehrende Durchfälle sind Lebensmittelunverträglichkeiten und Allergien. Allen voran die Laktose- und Fruktoseunverträglichkeit, sowie Gluten und Histamin. Generell kommen eine Vielzahl an Lebensmitteln als Allergene in Frage. Grundsätzlich kann man gegen fast alle denkbaren Substanzen Unverträglichkeiten entwickeln. Meist liegt dem eine entzündete Darmschleimhaut zugrunde. In der Naturheilpraxis können die Unverträglichkeiten durch Tests identifiziert werden.

Wer sich selbständig auf die Suche nach unverträglichen Lebensmitteln machen möchte führt Ernährungsprotokolle und eine Eliminations- bzw. Provokationsdiät durch, um herauszufinden auf welche Substanzen er/sie empfindlich reagiert. Hierbei wird notiert, was man zu welcher Mahlzeit gegessen hat und welche Symptome bzw. Reaktionen über den Tag auftreten. Wer ein bestimmtes Nahrungsmittel im Verdacht hat, streicht dieses für einige Tage vom Speiseplan und beobachtet die Symptome weiter. Verbessert sich der Zustand, hat man vermutlich ein Allergen identifiziert. Für den Anfang ist diese Methode gut - aber sicherlich nicht ganz einfach, da es unterschiedliche Reaktionszeiten und Spätreaktionen auf Lebensmittel geben kann, die schwer einer Mahlzeit zuzuordnen sind. Dennoch lohnt sich der Test vor allem auf Laktose und Fruktose.

Vorsicht sei auch bei bestimmten Lebensmitteln wie Fast Food vor allem in den warmen Sommermonaten geboten. Menschen mit einem empfindlichen Darm reagieren auf nicht hundertprozentig frische Waren, aufgrund deren Gehalt an Histamin extrem empfindlich. Achten Sie deshalb darauf immer frisch und wenig Aufgewärmtes zu essen.

 

 

5. Treibende Lebensmittel meiden

 

Menschen mit einem empfindlichem Darm reagieren auch auf Nahrungsmittel, die an sich harmlos sind, ab einer gewissen Menge aber abführend wirken. Das beste Beispiel hierfür ist Sauerkraut. Wer sensibel ist, sollte dies nur in geringer Menge zu sich nehmen. Es gibt noch einige weitere Produkte, die mir in der Praxis besonders aufgefallen sind. Beispiele dazu sind saures und fermentiertes wie Joghurt, Kefir und Milchsäure in zu großer Menge, Magnesium, Öl und Fette in allen Varianten, sowie bestimmte Kräuter wie Kümmel, Fenchel und Anis. Beobachten Sie ob, es an einem dieser Zutaten gelegen haben könnte, wenn sie das nächste Mal Probleme habe. Oder überlegen Sie ob sich das eine oder andere in ihre Küche eingeschlichen hat und den Darm reizt!

 

 

6. Beruhigung, Entspannungsübungen und Psyche

 

Der Darm und die Bauchorgane haben einen sehr engen Zusammenhang zu unserem seelischen Befinden. Da Bauch und Gehirn über das Nervensystem unmittelbar miteinander verbunden sind, wirken sich Stresssituationen besonders negativ auf den Bereich Magen-Darm aus. Häufig sind Angst, Nervosität oder beruflicher Stress Auslöser für verstärkte Durchfälle.

Entwickeln Sie ein Bewusstsein für die Zusammenhänge von Ereignissen in Ihrem Leben und Ihrem Gesundheitszustand! Bekommen Sie Durchfall, dann denken Sie zurück: was hat sich in den letzten Tagen ereignet? Wie geht es mir? Belastet mich etwas? Durch diese Fragen können Sie mögliche Schwierigkeiten identifizieren und Strategien entwickeln, wie diese Situationen entweder zu meiden sind oder wie sie anders mit den Situationen und Menschen umgehen können.

Sehr hilfreich sind Entspannungsübungen und Meditation.

Nehmen Sie sich für den Anfang fünf Minuten pro Tag, liegen oder sitzen Sie still und beobachten Sie Ihren Atem. Steigern Sie sich auf 20 bis 30 Minuten täglich.

 

 

Schnelle Hilfe für alle Fälle

 

Und wenn es einmal schnell gehen muss, hier noch einige Tipps, die für die meisten der oben genannten Arten von Durchfall schnelle Abhilfe schaffen:

  • Schwarzer Tee beruhigt den Darm
  • Aktivkohle, Zeolith und Heilerde binden Wasser im Darm und stoppen den Durchfall
  • Nehmen Sie Probiotika, am besten ein Präparat aus verschiedenen Bakterienstämmen (mind. 6 Stämme), min. zwei Mal täglich
  • Fertigpräparate aus der Apotheke aus Myrrhe, Kaffeekohle, Kamillenblüten oder Trockenhefe beruhigen die gereizten Schleimhäute
  • Nehmen Sie Bitterstoffe zu sich, um Erreger zu vertreiben
  • Anleitung für einen Wickel gegen Bauchschmerzen:
    Mischen Sie 1 Teil Melissen- oder Kümmelöl aus der Apotheke mit 10 Teilen pflanzlichem (Speise-)Öl
    Erwärmen Sie eine Kompresse (Mulltuch) auf der Heizung
    Beträufeln Sie das Tuch mit dem Öl-Gemisch und legen Sie es auf den Bauch
    Dann mit einem Tuch abdecken und eine Wärmflasche obenauf legen
    Etwa 20 Minuten entspannen

Ich wünche Ihnen gute Besserung!


 

 

Beratung von der Heilpraktikerin:

 

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